Wie Jessica Verfürth zur Selfmade Millionärin wurde

Jessica Verfürth lernte ich 2019 kennen, als ich mit den Interviews zum Buch "Ihr Weg zur Selfmade Millionärin" begann. In dieser Story liest du aus einem Auszug von diesem Buch. Die mit (...) Textabschnitte zeigen auf, dass hier nur ein Teil veröffentlicht wurde. Das komplette Kapitel, in dem Jessica ihre persönliche Geschichte und ihren Weg teilt, findest du im Buch.

„Wenn du den Ruf erst einmal vernommen hast, dann gibt es kein Zurück mehr!“

Erzähl doch mal, wie alles bei dir begann.

Bei mir begann alles irgendwie pünktlich zum Lockdown am 1. März 2020. Ich wollte einfach finanziell unabhängiger von meinem Mann zu sein. Seine Firma hatte ich mit ihm gemeinsam schon ziemlich erfolgreich aufgebaut. In mir war jedoch dieser Wunsch, eine gewisse Unabhängigkeit zu erreichen. In meiner Familie waren alle Frauen immer von ihren Männern abhängig. Ich wollte die Erste sein, die das durchbricht und meinen zwei Söhnen ein gutes Vorbild sein. Und mir wurde klar, dass ich das, was ich mit meinem Ex-Mann erfolgreich aufgebaut hatte, doch irgendwie auch für mich selbst machen könnte. Ich hatte den Wunsch, mit meinem Laptop durch die Welt zu reisen. Das war so der Grundgedanke, und ich glaube, das ist bei den meisten so. Viele wollen ein Online-Business gründen und am liebsten mit ihrem Laptop irgendwo am Strand liegen. Damals wohnte ich auf Teneriffa und mir wurde ganz schnell klar: „Okay, es gibt Unternehmertum, Business Aufbau und Business Beratung.“ Und dann ging es relativ fix.

Das hört sich schon ein bisschen mehr strategisch an.

Total. Also ich finde, Business ist, wenn es gut funktioniert, wenn die Strategien, auf denen wir aufbauen, für uns arbeiten. Das ist für mich das Ziel, das ich mit meinen Kunden erreichen möchte – damit man sich irgendwann aus dem Tagesgeschäft zurück- ziehen kann und dann eben das nächste Business baut oder irgendwas anderes. Wir hatten dieses Ziel für uns sehr schnell erreicht, sind gewachsen und so konnte ich unter anderem sieben Bestseller schreiben. Es war sozusagen ein Spaziergang neben meinem Business, weil ich einfach nicht mehr Hauptakteurin war. Ich denke immer, dass jeder in seinem Business entbehrlich sein sollte. Und das funktioniert eben dann, wenn es Systeme gibt, die man an Mitarbeiter weitergeben kann, wenn man automatisierte Prozesse hat, die für einen super laufen und wenn man Neukunden generiert, ohne dass man ständig irgendwie live sein muss. Das ist ja auch vom Zeitaufwand manchmal nicht so leicht zu machen, gerade für mich mit vier Kindern. Deswegen bin ich schon sehr strategisch und unsere Kunden auch. (...)

Irgendwann kam ich an den Punkt, wo ich mir gedacht habe: „Okay, ich kann nicht angestellt sein, das funktioniert nicht. Ich kann mich nicht irgendeinem Regelwerk unterwerfen, das ich für schwach- sinnig halte.“

Was war deine beste Entscheidung und was war deine schlechteste?

Meine beste Entscheidung war, auch wenn es nicht so hundertprozentig lief, wie ich es wollte, meine Ziele immer höher zu stecken. Damals hatte ich noch ein kleines Mindset und habe gedacht: „Na ja, wenn ich fünfstellig im Monat schaffe, dann bin ich schon richtig gut.“ Ich wollte, dass wir die Nummer eins in meiner Nische werden. Ich bin kein Mensch, der für den zweiten oder dritten Platz geboren ist, denn ich bin sehr, sehr ehrgeizig. Und ich glaube, die Entscheidung für mich zu treffen, die Beste der Besten zu werden, zumindest in meiner Nische, hat mich über mich hinauswachsen lassen, hat mich immer dazu gebracht, weiter in die Firma zu investieren, keine Grenzen zu akzeptieren und unglaublich gute Mitarbeiter auszubilden. Also, diesen hohen Anspruch an mich selbst zu haben, war die beste Entscheidung. (...)

Wenn Frauen jetzt in einer ähnlichen Situation sind, wie du damals – bis hierhin und nicht weiter. Welche drei Tipps würdest du ihnen mit an die Hand geben?

Also, das Erste ist: Frag dich mal, ob alles, was du glaubst, auch tatsächlich deiner Wirklichkeit entspricht! Ich habe damals angefangen damit aufzuhören, alles über mich zu glauben, was mir mein ganzes Leben lang eingeredet wurde. „Du kannst nichts, lass das mal lieber! Das ist nur was für Männer, Frauen können das nicht!“ Ja, ich bin mit ganz vielen solchen Sätzen groß geworden. Für mich war klar, wenn ich das nicht loslasse und weiter festhalte, dann wird sich mein Leben einfach nicht ver- ändern.

Die zweite Sache, die ich empfehlen würde, ist: Setz dir ein Ziel, das so groß ist, dass du motiviert bleibst, jeden Morgen freudig aus dem Bett zu springen! In zehn Jahren werde ich mit meiner Business Partnerin zurückblicken und wir werden denken: „Geil, wir haben eine Welt voller erfolgreicher Frauen gemacht und das Kollektiv positiv verändert, weil unsere Kunden gelernt haben, ihr lebensveränderndes Angebot an ihre Kunden zu verkaufen und diese somit zu ihrem Ziel zu führen!“ Diese Veränderung wirkt sich auch positiv auf das Umfeld aus und erzeugt wiederum eine Veränderung. Wir beeinflussen also indirekt das Kollektiv.

Der dritte Punkt ist: Einfach machen, nicht lange drüber nachdenken, nichts totreden und nicht mit Menschen darüber sprechen, die dich durch ihre eigenen schlechten Glaubenssätze mit ihren “gut gemeinten” Ratschlägen limitieren! Ja, wir haben ganz oft Menschen in unserem Umfeld, die auf dem Level stehen, wo wir gerade sind – Gesetz der Anziehung, soziale Gruppen. Das ist einfach so. Viele Menschen können dann nicht verstehen, wenn wir auf einmal völlig neue Gedanken entwickeln – weil wir ein cooles Buch gelesen haben, uns mit Mindset beschäftigen oder vielleicht von Dr. Joe Dispenza20 gehört haben. Dann fangen wir an, etwas Neues zu entwickeln und ändern unsere Gedankenkonstrukte. Und plötzlich kommt unser Umfeld und sagt: “Du bist ein Idealist, das kann gar nicht sein, das geht nicht, die Realität sieht ganz anders aus!“ Ich meine, wer hätte gedacht, dass ein kleines Mädchen wie ich, das aus einem sozialen Brennpunkt kommt, irgendwann Selfmade Millionärin wird und es nicht mal merkt?

Wann hast du gemerkt, dass die erste Million da war?

Durch die Buchhaltung.

Du arbeitest konkret mit Zielen und Meilensteinen, richtig?

Wenn wir konstant an einem Ziel arbeiten, dann geben wir da unglaublich viel Energie rein. Unser voller Fokus liegt da. Alles, was wir tun, hat damit zu tun, dieses Ziel zu erreichen. Und dann fahren wir diesen Hügel rauf, wie in einer Achterbahn. Irgendwann sind wir oben an dem Punkt angelangt und freuen uns, dass wir es endlich geschafft haben. Wir genießen es, feiern es und dann kommt der Endorphin Absturz. Die ganzen guten Hormone sind weg. Alles wurde für den Weg dorthin aufgebraucht. Und was jetzt? Was soll das nächste große Ding sein, wenn du bereits sechsstellig gemacht hast? Du weißt ja, dass und wie es geht und du kannst es immer wieder machen. Ich war drei Wochen echt down und völlig im Arsch. Ich dachte: „Okay, das ging echt schnell. Was soll jetzt passieren? Was soll noch kommen?“ Ich hatte gar nicht den Gedanken: „Mach doch mal eine Million!“ Ganz realistisch gesehen und in Zahlen, Daten, Fakten brauchen wir im Monat etwas mehr als 83.333 Euro, um eine Million im Jahr zu machen. Prinzipiell geht es erst mal gar nicht ums Geld, das sind nur Zahlen. Für mich war es echt schwer, mich wieder aufzuraffen. Damals hatte ich keinen Coach an meiner Seite, und niemand da draußen hatte darüber gesprochen, dass man diesen Absturz bekommt, wenn man seine hohen Ziele erreicht hat. Für mich war es dann gut, wieder in dieses Systemdenken zu gehen. „Okay, dann halte ich doch einfach dieses Level von 100.000 Euro im Monat und mache einfach strategisch weiter.“ Als die Million voll war, habe ich mich gefragt: „Okay, und wie machen wir jetzt zehn?“ Es war gleich die nächste da und es war gar nicht mehr so „hyper hyper“ und so emotional heftig. Wenn man die 10 Millionen im Jahr geschafft hat, dann wird die nächste Frage sein: „Okay, wie machen wir jetzt 20?“ Für mich gab es in diesen drei Wochen, wo ich mich so schlecht gefühlt habe, viele Learnings. Ich habe verstanden, je emotionsloser ich mein Business führe, desto entspannter bin ich mit meinen Erfolgen und meinen Zahlen. Und wenn es zwischendurch mal einen Einbruch gibt, den gibt es ja immer mal irgendwo, geht davon die Welt nicht unter. Und zwar, weil ich sofort zurückschaue und eine Fehleranalyse mache. Was hat sich verändert? Was habe ich vielleicht anders gemacht? Was hat nicht funktioniert? Woran habe ich trotzdem festgehalten? Never change a running system! Dann hat man diese Fehler ganz schnell wieder behoben, kann an dem Punkt ansetzen und noch weiter hochgehen. Wie cool!

Hast du jetzt auch noch Coaches, die dich betreuen? Oder hast du deine Fähigkeiten mittlerweile so weit entwickelt, dass du alles selbst machst?

Ich buche immer wieder Coaches, weil es einfach die Abkürzung zum Ziel ist. Ich kann mir natürlich noch mal 1.000 Webinare oder so anschauen. Oder ich geh einfach zu einem Coach, von dem ich weiß, dass er das Ziel erreicht hat, welches ich mir gesetzt habe. In den letzten Jahren haben wir um die 150.000 Euro für Coachings ausgegeben. Wir sind ganz bewusst zu sehr strategischen Coaches gegangen, weil auch ich ein strategischer Mensch bin. Meine ersten Coaches aus dem ersten Businessjahr waren überwiegend Mindset Coaches, manche davon waren auch einfach Trash. Ich wusste, ich muss da neue Dimensionen öffnen, sonst wird das nichts mit dem Erfolg. Mindset ist schon echt cool, würde ich sagen, aber es ist eben nicht alles. Deswegen investiere ich da aktuell gar nicht mehr so viel Geld rein, sondern wirklich in gute Strategien, die in kom- plizierten Kontexten einfach umzusetzen sind.(...)

“Frauen können andere Menschen gut verkaufen- sich jedoch meist nicht!”

Was denkst du ist die größte Hürde bei Frauen, wenn es um den außergewöhnlichen Erfolg geht?

Frauen verkaufen anders.

Aus Erfahrung mit mehr als 1000 Kundinnen, weiß ich, dass bei dem Wort "Verkaufen" sich meist die Magengegend dreht und der Brustkorb verschließt, wenn es darum geht, unsere eigenen Angebote und Dienstleistungen zu verkaufen. Am häufigsten beobachte ich Folgendes:

1. Ich oder mein Angebot sind nicht gut genug, ERGO, ich kenne meinen Selbstwert nicht!

2.Ich will nicht wie ein Bittsteller wirken, ERGO, ich stehe nicht zu mir und meinem Angebot!

3. Keiner zahlt meine hohen Preise, ERGO ich habe selbst ein Low Money Mindset.

4. Ich möchte, dass meine Kunden von sich aus bei mir buchen, ERGO, du hast ein Thema mit Ablehnung.

Das komplette Interview von Jessica Verfürth kannst du hier lesen:

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Meine Learnings aus dem Interview mit Jessica

„Eine Strategie beschreibt die Mittel und Wege, die ein Unternehmen wählt, um seine Ziele zu erreichen“ (business-wissen.de) und ist notwendig, wenn man seine beruflichen, aber auch persönlichen Ziele erreichen möchte. Strategie ist der rote Faden in allem. Strategie ist der Pfad. Strategie ist die Straßenkarte, der wir folgen. Eine Strategie ist „eigentlich“ nicht aufwendig und auch nicht schwierig. Das, was schwierig ist, ist das Dranbleiben und die Umsetzung. Eine gute Strategie bedarf nicht seitenweisen Ausführungen, sondern wenigen klaren Dingen, die mit Disziplin, Hingabe und Leidenschaft umgesetzt werden.

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