#18 Im Gespräch mit Dr. Carmen Mayer - Börsenexpertin
Dr. Carmen Mayer, geboren 1984 in Polen, zog im Alter von vier Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland. Nach dem Abitur im Jahr 2004 absolvierte sie ein Au-pair-Jahr in London, das ihre Perspektiven erweiterte. Anschließend begann sie 2005 ein Biologiestudium an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie in Breslau und schloss dieses 2010 mit einem Diplom ab. Im Jahr 2011 promovierte sie an der Technischen Universität München in Chemie mit der Auszeichnung "magna cum laude“. Während ihrer ersten Schwangerschaft begann Dr. Mayer, sich intensiv mit dem Thema Vermögensaufbau zu beschäftigen. Sie eignete sich umfassendes Wissen im Bereich Aktien und Börse an und setzte dieses erfolgreich um. Heute verfügt sie über ein siebenstelliges Depot und besitzt zwei Häuser im Allgäu. Ihre Tätigkeit als promovierte Biochemikerin hat sie aufgegeben, um sich vollständig ihrer Leidenschaft für die Börse zu widmen.
Seit 2020 teilt Dr. Carmen Mayer ihr Wissen als Coach und unterstützt insbesondere Frauen dabei, finanzielle Unabhängigkeit durch Investments zu erreichen. Sie hat ein stetig wachsendes Team aufgebaut. Carmen macht keine Beratung- sondern bietet Coachings im Sinne "Hilfe zur Selbsthilfe" an.
"Selbstbewusst und erfolgreich an der Börse zu investieren ist kein Glück oder Zufall, sondern Wissen und Umsetzung." (Dr. Carmen Mayer)
Dani & Carmen im Gespräch: Vom Labor zur Börse – Eine Reise zum Wohlstand
Dani: Carmen, du hast Biologie studiert, dann in Chemie promoviert und bist heute als Börsenexpertin erfolgreich. Das ist ein ziemlich ungewöhnlicher Werdegang. Wie kam es dazu? Gab es besondere Schlüsselmomente, die dich in diese Richtung geführt haben?
Carmen: Ja, mein Weg war wirklich sehr geradlinig - und außergewöhnlich. Ich habe Naturwissenschaften schon immer geliebt und wollte ursprünglich Ärztin werden. Aber während meines Abiturs hatte ich so eine kleine „Sturm-und- Drang-Phase“ – ich habe das Leben genossen, vielleicht ein bisschen zu sehr, viele Partys gefeiert und mein Abi war dann eben nicht gut genug für ein Medizinstudium. Das war ein wenig ernüchternd, denn ich wusste: Ich bin nicht dumm (das Gegenteil ist der Fall) , aber ich muss einfach andere Wege gehen. Nun ist etwas anderes dran.
Also stellte ich mir die Frage: Was mache ich jetzt? Nach dem Abitur ging ich als Au-pair nach London. Dort lernte ich die Mutter meiner Gastfamilie kennen – eine promovierte Biochemikerin. Ich hatte eine richtig enge Verbindung zu ihr und unsere Gespräche haben mich enorm inspiriert. Sie hat mir gezeigt, wie spannend die Wissenschaft ist, und ich wusste plötzlich: Das ist es, was ich machen will! Zurück in Deutschland habe ich mich also für ein Biochemie- Studium eingeschrieben und es hat mich absolut fasziniert.
Dani: Und wie kam dann der Sprung von der Wissenschaft zur Börse?
Carmen: Das war eine Mischung aus pragmatischer Notwendigkeit und Frustration. Ich wurde schwanger mit meiner ersten Tochter, Leni, und wir wollten uns ein Haus in München kaufen. Aber schnell wurde klar: Das konnten wir uns einfach nicht leisten. Und das war so ein Moment, der mich wirklich wütend gemacht hat. Ich dachte: "Oh mei, man kann doch nicht so viele Jahre studiert haben und sich dennoch in München nicht das leisten können, was man möchte."
Diese Frage hat mich dann nicht mehr losgelassen: Wie werden Menschen reich? Ich fing an zu recherchieren und stieß auf das Buch von Robert Kiyosaki. Er beschreibt darin, dass es im Grunde drei Wege gibt, um wirklich wohlhabend zu werden: Aktien, Immobilien oder ein eigenes Unternehmen. Hochschwanger fiel für mich das Unternehmertum erstmal raus – dafür hatte ich keinen Kopf. Immobilien in München waren für mich einfach zu teuer. Also blieb mir nur die Börse. Und dann habe ich einfach angefangen. Ich habe alles gelesen, was ich zu diesem Thema finden konnte, habe mich regelrecht reingefuchst und mich in das Thema verliebt. So entstand dann auch mein Podcast „Mami goes Millionär“. Ursprünglich wollte ich dort nur meine eigene Geschichte teilen. Ich hatte nicht geplant, dass daraus ein Business wird. Aber das Interesse war riesig – und so entwickelte sich das Ganze Schritt für Schritt weiter.
Lesetipp
Dani: Denkst du, dass Frauen anders investieren als Männer?
Carmen: Ja, auf jeden Fall. Frauen sind oft sehr smarte Investorinnen, weil sie langfristig denken und nicht aus dem Ego heraus handeln. Sie sind in der Regel weniger risikofreudig als Männer, was aber auch ein Vorteil sein kann. Das Problem ist nur, dass viele Frauen sich selbst unterschätzen. Sie nehmen sich nicht die Power, die sie eigentlich haben, sondern lassen sich in klassische Rollen drängen – vor allem in die Mutterrolle.Das führt oft dazu, dass sie sich nicht zutrauen, an der Börse aktiv zu werden. Aber wenn sie ihre Selbstzweifel und Ängste überwinden, sind sie richtig gut.
Dani: Siehst du einen Trend, dass immer mehr Frauen investieren?
Carmen: Absolut! Es ist ein klarer Trend, dass sich immer mehr Frauen mit Finanzen auseinandersetzen. Und das ist auch wichtig, denn es gehört viel mehr Geld in Frauenhände.
Dani: Du sprichst oft vom „Millionärs-Mindset“. Was genau meinst du damit? Gibt es eine bestimmte Denkweise, die Menschen wohlhabend macht?
Carmen: Ja, definitiv. Wohlstand beginnt im Kopf. Du kannst nicht reich werden, wenn du innerlich noch im Mangel lebst. Erfolgreiche Menschen denken größer, sie sind mutiger und haben eine andere Perspektive auf die Welt. Aber diese Veränderung im Denken ist harte Arbeit. Es bedeutet, sich selbst zu hinterfragen: Ist das wirklich mein Weg? Halten mich alte Glaubenssätze zurück? Oft muss man Dinge loslassen – und das kann verdammt schmerzhaft sein. Viele denken, dass es nur darum geht, die richtige Strategie zu haben. Aber die Wahrheit ist: Du wirst erst innerlich Millionär, bevor du es im Außen wirst. Und dieser innere Prozess, diese „inner work“, ist anstrengend und erfordert Mut.
Dani: Das klingt fast spirituell. Würdest du sagen, dass du spirituell bist?
Carmen: Ja, definitiv. Und das Spannende ist: Die meisten erfolgreichen Menschen sind spirituell. Lies mal die Biografien wirklich reicher Menschen – sie alle achten auf ihre Gedanken, halten ihren Geist sauber und räumen im Innen wie im Außen auf. Es gibt da einen interessanten Zusammenhang: Wenn man in ärmere Länder reist, sieht man oft Chaos – nicht nur finanziell, sondern auch im Umfeld. In wohlhabenden Ländern wie der Schweiz dagegen ist alles geordnet. Ordnung und Reichtum hängen zusammen. Deswegen sage ich oft: Wenn du finanziellen Erfolg willst, fang doch mal an, dein Zuhause aufzuräumen! Dein Keller, deine Schränke – das schafft ein neues Bewusstsein.
Dani: Ist es möglich, mit nur 50 € ein Vermögen aufzubauen?
Carmen: Ich habe ehrlich gesagt keine Programme für ein Investment von 50€. Ich bin der Meinung, dass man nicht mit seinem letzten Geld an die Börse gehen sollte. Wenn jemand nur 50 € übrig hat, dann gibt es ein viel grundlegenderes Problem – nämlich auf Geldebene. Dann muss man erstmal aufräumen, finanzielle Stabilität schaffen und ein Sparsystem etablieren. Es gibt Geldgesetze, über die kaum jemand spricht. Verdienen ist eins davon, Sparen ist ein anderes. Erst wenn man das Sparen gemeistert hat, kann man investieren. Ich rate deshalb immer: Spart erstmal! Macht euch finanziell stabil! Und dann investiert.
Dani: Wie gehst du beim Investieren mit Emotionen um? Trennst du sie von deinen Entscheidungen?
Carmen: Menschen sind nie komplett rational – das ist eine Illusion. Wir haben immer Emotionen. Aber der Trick ist, nicht überemotional zu werden. Ich folge klaren Regeln: Ich investiere nie, wenn Aktien fallen, in der Hoffnung, dass sie sich wieder erholen. Ich bin da knallhart: Läuft es schlecht, steige ich aus. Ich investiere nur in Aufwärtstrends. Manchmal setze ich dann auf Hebelprodukte, wenn ich eine starke Marktphase sehe.
Dani: Hast du Routinen beim Investieren?
Carmen: Früher ja. Ich war am Anfang extrem diszipliniert, habe nachts bis tief in die Nacht Charts analysiert – genau wie damals in meiner Doktorarbeit mit wissenschaftlichen Daten. Aber irgendwann versteht man die Muster und braucht nicht mehr so viel Zeit dafür. Heute beschäftige ich mich viel mehr mit Geld, Energie und Spiritualität. Ich lerne immer noch jeden Tag dazu – nicht nur über die Börse, sondern auch über mich selbst.
Dani: Vermittelst du deinen Kindern schon finanzielle Bildung?
Carmen: Ja, spielerisch. Lustigerweise hat meine Tochter Leni meinen ganzen Blick auf Geld verändert. Vor ihrer Geburt hatte ich gar nicht die Ambition, finanziell unabhängig zu werden. Aber durch sie wurde ich mutiger und unternehmerischer. Sie hat diese Energie in sich – und durch sie habe ich sie auch in mir entdeckt.
Dani: Super inspirierend! Danke für das Gespräch, Carmen!
Weitere Informationen zu Dr. Carmen Mayer und ihren Angeboten findest du auf ihrer offiziellen Website: dr-carmen-mayer.de
